Prinz Johann I. startet Session mit „Klaaf on dans“
„Ball mit Klaaf on dans“ hieß es am Karnevalssamstag in der Ourgrundia-Halle in Mackenbach, wo eine der letzten närrischen Hoheiten der Session im Rahmen eines stimmungsvollen Abends proklamiert wurde.
Pünktlich um 20.11 Uhr startete das Programm. Zunächst stand der Tanz von 22 Kids aus dem Ourgrund auf dem Programm, die auf der Bühne zeigten, dass sie den „Großen“ in nichts nachstehen. Nach der tänzerischen Unterhaltung folgten drei Sketche, die der Junggesellenverein vorbereitet hatte und bei denen kein Auge trocken blieb. Humorvoll ging es weiter mit Büttenredner Peter Peetz.
Nach seiner Rede war der Moment der närrischen Machtübernahme gekommen: Für Prinz Peter II. (Krings) und seine Pagen Aline und Vanessa hieß es Abschied nehmen.
Ein kleiner Trost: Das Amt bleibt in der Familie, denn Johann I. folgt seinem Bruder als Prinz. Ihm zur Seite stehen die Pagen Marie und Louisa. Die drei wurden von den Jecken in Mackenbach begeistert gefeiert und selbstverständlich legten die Ourgrunder Tanzbärchen zu ihren Ehren sofort eine flotte Sohle aufs Parkett.
Gleich im Anschluss konnte Johann I. sich über hoheitlichen Besuch freuen. Aus Schönberg war Darinka I. mit ihrem gesamten Hofstaat nach Mackenbach gekommen, um mit dem neuen Kollegen einige Stunden zu feiern. Auch sie hatte ihre Garde mitgebracht, sodass es noch einen Tanz zu sehen gab, bevor das Publikum getreu dem Motto des Abends „Klaaf on danz“ selbst noch die Gelegenheit hatte, das Tanzbein zu schwingen und in gemütlicher Runde zusammen zu feiern. Zuvor hatte aber der Elferrat noch mit einem überaus unterhaltsamen Auftritt für einen gelungenen Schlusspunkt unter das Programm gesorgt.
Nach zweijähriger Zwangspause durften die VoG Ourgrundia und Edgar Andres, alias „Ne bonte Pitter“ am Wochenende endliche wieder feierfreudige Gäste zur Damen- und zur Herrensitzung in Mackenbach willkommen heißen. Der Saal Ourgrundia wurde wie gewohnt zu einem Mekka des rheinischen Frohsinns, in
dem sich namhafte Showgrößen regelrecht die Klinke in die Hand gaben.
von Gerd Hennen
Für einen zünftigen Start in den Sitzungskarneval im Süden Ostbelgiens sorgten die Damen der Mackenbacher Damensitzung am Freitagabend. Ab 19.11 Uhr verwandelten knapp 300 „jecke Damen“ die Ourgrundia-Halle in einen Hexenkessel. Ähnlich wie bei den Männern hatte Edgar Andres ein Programm der Spitzenklasse zusammengestellt. Neben dem Eisbrecher Peter Löhmann, der Kreuzung eines Schweizers mit einem Stachelschwein, sorgten „Botz und Bötzje“ und vor allem Putzfrau Achnes Kasulke für Zwerchfellschmerzen. Der ehemalige „Räuber“-Frontman Torben Klein ließ die Ourgrundia-Halle im Anschluss mit „Kölsche Songs zum lauten Mitsingen“ erbeben, bevor Dave Davies als „WC-Mann Motombo“ therapeutische Einblicke in seine Arbeit gewährte. Ein Augenschmaus für die Damen stellte indes die Kölsch-Boy-Group „Jeck Street Boys“ dar. Mit ihren Hits und den unverwechselbaren Tanzmoves sorgte das Trio bei den Damen für Kreisch-Orkane und Ekstase-Zustände, bevor die „Country & Pop op Kölsch“-Band
„Salooon“ die Närrinnen zum „Danz met mir“ aufforderte. Das Herrenballett „Katzem“ präsentierte einen choreografischen Farbtupfer der Meisterklasse und überzeugte mit Grazie und Körperspannung in Perfektion, bevor „Heimatjeföhl“ schließlich für den musikalischen Garaus bei den Damen sorgte. Trotz des erstklassigen und hochkarätigen Programms blieb die Besucherzahl mit knapp 300 Damen deutlich hinter den Erwartungen der Veranstalter zurück. „Wir kalkulieren sehr eng und feilschen bei den Künstlern enorm. Um diese Qualität und Quantität zu wahren, müssen unsere Sitzungen nach Möglichkeit ausverkauft sein. Das erwies sich in diesem Jahr bei den Damen als eine Schwierigkeit. Wir hoff en, dass sich die Feierfreudebei den Damen langsam wieder einstellen wird, damit wir im kommendenJahr wieder in einer vollen Hütte abfeiern können“, erklärte Edgar Andres.
Die „Herren der Schöpfung“ versammelten sich am Samstagvormittag gegen 11.11 Uhr zur besten Frühschoppenzeit um eine wahre Lachmuskelstrapaze über sich ergehen zu lassen. Edgar Andres nutzte erneut seine „Connections“ beim „Stammtisch Kölner Karnevalisten“, um wahre Karnevalsgrößen „in die ostbelgische Provinz“ zu locken. „Wir genießen in der Szene einen exzellenten Ruf, denn selbst in den bekannten Hochburgen Kölns und Düsseldorfs ist die Disziplin des Publikums bei Redevorträgen eine absolute Katastrophe. Unsere ostbelgischen Damen und Männer haben jedoch das Gespür für guten Wortwitz und hören auch noch dem sechsten Redne raufmerksam zu. Das ist in der Szene eine absolute Seltenheit, so dass auch viele Kollegen immer wieder gerne einen Abstecher zu uns in die Provinz machen“, erklärte Edgar Andres, der sein treues Publikum sogleich mit einem Witze-Allerlei für einen viereinhalbstündigen Klamauk-Marathon aufwärmte.
Willi und Ernst hatten wahnsinnigen Spaß auf der Bühne
Als perfekte Eisbrecher bei den Herren fungierte das „Geriatrie-Duo“ Willi und Ernst, das den Saal mit Nonsens am Laufenden Band in ein ostbelgisches „Ally Pally“ verwandelte. Ernst alias Markus Kirschbaum improvisierte immer wieder in bester Stand-up-Comedy-Manier und brachte mitunter seinen Partner Willi alias Dirk Zimmer förmlich aus dem Konzept und hart an die Grenze des Lachkrampfes. Dieser wandte sich denn auch an Edgar Andres mit der Frage: „Wenn die Künstler auf der Bühne noch mehr Spaß haben als das Publikum, kriegen wir dann trotzdem Kohle?“ Und diese Spielfreude spürten auch die „Männers“, die ihre „Alten Kameraden“ erst nach mehreren Zugaben von der Bühne entließen. „Es wird mit Sicherheit nicht erneut zehn Jahre dauern, bis wir hier zu Euch in den Hexenkessel zurückkehren“, versprach das Koblenzer Duo einmütig.
Dass die Schweiz auch Comedy vom Feinsten aufbieten kann, bewies im Anschluss Peter Löhmann. „Als echter Schweizer in der Bärenschweiz“ zog er alle Register seines Könnens und entführte die Herrenrunde in die „Wilden1980er“. Ob Sesamstraße, „Leckmuscheln“, „Bravo-Starschnitte“ oder dem ersten „Brausepulver-Kuss“, Löhmann wusste mit Wortwitz und Slapstick vollends zu überzeugen und verwandelte den Saal zwischenzeitlich in einen großen, lautstarken Fischer-Chor, der bewährte Ballermann-Hymnen von„Ich bin solo“ bis hin zu „Layla“ grölte.
Für eine Rückkehr zu „Zucht und Ordnung“ sorgte im Anschluss Reiner Roos, der närrische Kommissar aus der deutschen Eifel. Mit Anekdoten aus demharten Beamtenleben wusste der Redner aus der Vulkaneifel zu begeistern, bevor mit „Botz un Bötzje“ ein Zwiegespräch der Meisterklasse folgte. Rainer Krewinkel und Hans-Dieter Hahn-Möseler gehören im Rheinland seit Jahrenbereits zur absoluten Crème de la Crème der Rednerszene und wussten auch in Mackenbach vollends zu überzeugen. Mit Charme, Klamauk und einer gehörigen Portion an „Neckerei“ wurde das Duo zu einem geballten Angriff auf die Lachmuskeln.
Als weiterer Höhepunkte der Herrensitzung 2023 erwies sich der Kölner Comedian Dave Davies in seiner Paraderolle des „Toilettenmannes Motombo“. „Wenn ihr den Braunen fordert, dann liefert er auch“, so Motombo, der sich vor allem über die Wehleidigkeit seiner „schwachpigmentierten Mitmenschen“ äußerte. „Ihr habt echt geile Schlaglöcher hier in Ostbelgien, da kommen bei mir Heimatgefühle auf“, witzelte derVollblutkomiker und erteilte als neuer AfD-Vorsitzender (Afrikaner fürDeutschland) der rechten Szene eine klare Absage: „Auch im Osten dreht nicht nur der Joghurt rechts rum!“, eine Aussage, die Edgar Andres spontan zu einer Äußerung verleitete: „Wir brauchen keine Hetzer und Populisten, die sich auf ihrem heimischen Sofa hinter Nicknames verstecken und die Gesellschaft spalten. Hier in der Männerrunde verstehen wir uns.“
„Motombo“ schlüpfte in ein Bananenkostüm
„Motombo“ war für jeden Spaß zu haben und schlüpfte selbst in ein Bananen-Kostüm - „das glaubt mir in Köln niemand!“ Nichtsdestotrotz hielt Dave Davies den Besuchern einen „Lebensfreude-Spiegel“ vor. Als Dank stimmten die über 500 Männer live über Handy lautstark ein Geburtstagsständchen für „Motombos“ Tochter Awa ein.
Für ein wahrlich fetziges choreografisches Intermezzo sorgte im Anschlussdie „Fauth Dance Company“ mit einer tollen Kompilation an alten und neuen „Kölschen Hits“, bevor der bestbekannte „Feuerwehrmann Kresse“ in Rollerskates und Feuerwehrschlauch die Bühne erstürmte und mit seinem trockenen aber nicht minder deftigem Humor eine finale Lachmuskel-Salve abfeuerte. Für den lokalen Charakter sorgten indes die „Showdancers“ aus Büllingen, die in perfekter Choreografie zu begeistern wussten und die Bühne für das Duo „Heimatgefühl“ und dem „Finale Grandiose“ ebneten.
Mit Kölsche Tön in Dur und Moll legte das Duo ein letztes Mal den musikalischen Riemen auf die Orgel, beziehungsweise den „Quetschbeutel“,und ließ den „Bärentempel“ in seinen Grundfesten erschüttern. Ein gelungenes Sitzungsduo, das Vorfreude auf die Ausgabe 2024 weckt. Der Vorverkauf startet am 22. Januar um 10 Uhr (Tel. 080/22 63 78). „Der frühe Vogel fängt den Wurm“, so Edgar Andres, der auf die große Nachfrage hinweist.
Musikverein Mackenbach feierte das 111-jährige Bestehen mit vielen Freunden
Die Covid-19-Pandemie ließ eine Jubiläumsfeier im letzten Jahr nicht zu. Kurzerhand überlegte sich der Musikverein „Heimat“ Mackenbach, das 111-jährige Bestehen zu feiern. Kein Datum eignet sich hierfür besser als der 11.11. Thema war naturgemäß der Karneval.
Die Mackenbacher Musiker hatten sich bewusst für einen lockeren Rahmen entschieden, um die Eifeler Musikvereine in einem ohnehin schon prall gefüllten Jahr mit einigen Jubiläumsveranstaltungen nicht zusätzlich herauszufordern.
Im bunt geschmückten Saal Ourgrundia eröffnete der Kgl. Musikverein „Heimatklänge“ Schönberg den Abend. Die Musiker hatten sich in Schale bzw. ins Kostüm geworfen und verbreiteten gemeinsam mit Dirigent Julien Theodor beste Stimmung im Publikum.
Danach freuten sich die Minis der Vegder Diddeldöppcher auf ihren Auftritt, hatten sie doch erst vor ein paar Wochen ihr 1x11-Jähriges gefeiert und waren somit schon bestens vorbereitet. Bei einigen Tanzfiguren klebten sie förmlich an der Bühnendecke. Mit einer Zugabe und stehenden Ovationen wurden sie verabschiedet.
Die mitgliederstarke Kgl. Musikgesellschaft „Edelweiss“ Crombach spielte gemeinsam mit ihrem langjährigen Dirigenten Erni Gangolf ihre Karnevalsfavoriten in ihren gewohnten Eskimo-Kostümen, die sie auf der Bühne angesichts der Raumtemperaturen sicherlich gerne abgelegt hätten.
Es folgte die Ehrung langjähriger Musiker des Geburtstagsvereins Mackenbach seitens des Musikverbandes Födekam. Die Geehrten wurden vom Musikverein „Waldesklang“ Herresbach auf die Bühne geleitet. Ein bisschen Witz durfte dabei nicht fehlen. Geehrt wurden Mike Urfels und Annika Urfels (15 Jahre Mitgliedschaft) sowie Paul Hans, René Haep, Isabelle Breuer-Hilgers und Ingrid Hans-Dederichs (25 Jahre). Das Ehrenkreuz Ritter für 50-jährige Mitgliedschaft wurde Elfriede Scholzen-Proess, Arno Urfels und Manfred Dederichs verliehen. Für ihre 15-jährige Vorstandsarbeit erhielten Paul Hans, Arno Urfels und René Haep eine Auszeichnung.
Gemeinsam mit Herresbach stimmten die Mackenbacher in „Echte Fründe“ ein. Ein Sinnbild dafür, was sie die nächsten Jahre bleiben wollen. Beim Verlassen der Bühne ertönte „Willst du eine Pizza“. Dabei warfen sie Pizzakartons mit entsprechendem Gutschein in die Menge.
Übrigens haben die Herresbacher und Mackenbacher denselben Dirigenten in Person von Xavier Nelles. Nicht selten treten die Vereine aus diesem Grund gemeinsam auf.
Als nächster Verein aus der Heimatgemeinde St.Vith betrat der Kgl. Musikverein „Ardennenklang“ Emmels die Bühne. Nicht nur der Vortrag, sondern auch der Rest des Abends bereitete den Musikern sichtlich viel Spaß.
Der Auftritt der „Ourgrunder Tanzbärchen“ war ein weiterer Höhepunkt im Programm, hatten sie sich doch über die Einladung gefreut und kurzerhand mit dem intensiven Probebetrieb begonnen. Der Tanz in den prachtvollen Kostümen kam exzellent beim Publikum an.
Zu guter Letzt gehörte dem Kgl. Musikverein „Eifelklang“ St.Vith die Bühne. In ihren bunten Kostümen brachten sie die vollbesetzte Halle nochmal in Stimmung. Man konnte ihnen die Karnevalserfahrung förmlich ansehen, spielten doch einige fast ohne Noten, so wie Routinier Niko Schütz, der als Präsident und Ersatzdirigent fungierte. Erst nach mehreren Zugaben durften sie die Bühne mit Abmarsch verlassen.
Die Gastvereine erhielten neben einem Geschenk noch eine weitere Flasche für ihre originelle Kostümierung. Der Junggesellenverein Mackenbach hatte alle Hände voll zu tun die Gäste bis in die Morgenstunden mit ausreichend Getränken zu versorgen. Alle Vereine lobten den Einfall, die Gelegenheit des 11.11. genutzt zu haben und freuten sich, den ganzen Abend in bester Stimmung verbringen zu können. „Für den Musikverein Mackenbach stand diesmal nicht so sehr die Musik in Mittelpunkt, sondern das gesellige Treffen benachbarter Vereine, auch das ist wichtig für das weitere Bestehen der Vereine, „denn ohne diese gegenseitige Unterstützung wären viele schöne Veranstaltungen nicht möglich“, so Präsident René Haep abschließend.